Nachhaltigkeit praktisch an die Schule bringen und so gestalten, dass alle mitwirken können? Das ist auch ein Ziel von Schülergenossenschaften. In Mainz bei der Schülergenossenschaft Walforma wird praktisch nachhaltig gewirtschaftet.

Der Online-Selbstlernkurs für Lernbegleiter:innen von Kindern und Jugendlichen, der von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) entwickelt wurde, besuchte die Schülergenossenschaft Walforma eSG im Rahmen des Projektes “Nadi - Wegweiser zur Nachhaltigkeit”. Dieses Projekt zeigt die Herausforderungen des Nachhaltigkeitsdilemmas, aber auch die Potenziale diesen zu begegnen.

Johannes Damerau, Ehemaliger und Mitgründer der Walforma eSG gibt einen Einblick in die Arbeit der Schülergenossenschaft. Er erläutert, dass sich Kinder und Jugendliche mit den Themen Nachhaltigkeit, Unternehmensführung und sozialer Innovation auseinandersetzen können und dabei eine positive Gruppenerfahrung machen.

Schülergenossenschaften als Praxisbeispiel

Johannes Damerau und Dr. Torsten Meyer-Oldenburg stellen die Walforma eSG aus Mainz vor.

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Auch Dr. Torsten Meyer-Oldenburg, pädagogischer Gründungsbegleiter der Walforma, spricht über das selbstwirksame Erleben der Lernenden in den Schülergenossenschaften.

Wir versuchen, dass die Schülerinnen und Schüler eine tätige Möglichkeit der Mitverantwortung haben und sich selbstwirksam erleben können

Angefangen hat alles im Mai 2017. Die Geschäftsidee, der sogenannte „Freitagsmarkt“, entstand an der Freien Waldorfschule Mainz vor über 20 Jahren als eine Elterninitiative. Auch ein kleiner Pausenverkauf für Schülerinnen und Schülern der Schule war hier integriert. Durch eine Umstrukturierung sollte dieses Projekt aufgegeben werden und so entstand aus der Schüler*innen Vertretung heraus die Idee zur Gründung einer Schülerfirma. Schnell war klar, dass es eine
Schülergenossenschaft werden sollte.

Wir wollen, dass jeder dort eine Teilhabe hat, um eben auch das fest in der Schulgemeinschaft zu verankern

erklärt Johannes Damerau.

Er betont, dass durch das “starke demokratische Moment” einer Genossenschaft, die Kinder und Jugendlichen lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Dr. Torsten Meyer-Oldenburg über seine Rolle als pädagogischer Betreuer

Das Kollegium überzeugen, Bedenken zerstreuen und alle für das Projekt begeistern. Dr. Torsten Meyer-Oldenburg spricht über seine Rolle als betreuender Pädagoge und die Herrausforderungen die es mit sich bringt.

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Doch neben dieser Verantwortung geht es in der Schülergenossenschaft auch darum, Wirtschaft praktisch zu erleben und zu erfahren.

Betriebswirtschaft ist für diese Jugendlichen kein Thema . Wie entwickelt man ein Projekt, wie entsteht ein Start up Unternehmen? All das haben sie ja gelernt. Und das geht so viel weiter hinaus über das, was man eigentlich üblicherweise in einem Fach beibringen kann

sagt Dr. Torsten Meyer-Oldenburg.

Die Schülergenossenschaft gibt den Schüler*innen die Möglichkeit selbst, zu gestalten und sich weiterzuentwickeln. Ob beim Thema Nachhaltigkeit an der Schule durch recycelte Verpackungen oder den Unterricht durch eigenes Handeln und Erfahren zu erweitern.

Ich würde mir Schule viel mehr so wünschen, wenn es möglich wäre. Auf so einer Weise ist es, finde ich, ein ideales Projekt.”

so Dr. Torsten Meyer-Oldenburg.

Genoverband e.V.

Projektträger

Weitere Infos

Deutsche Kinder und Jugendstiftung

Der Online-Selbstlernkurs für Lernbegleiter:innen von Kindern und Jugendlichen, wurde von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung entwickelt und wird auf ihrer Homepage zur Verfügung gestellt.