Jeden Freitag steht in der Freien Waldorfschule Mainz nicht nur Deutsch und Mathe auf dem Programm, sondern ökonomische und ökologische Bildung par excellence. Denn von 7.30 bis 12.30 Uhr lernen die 25 Mitglieder der Schülergenossenschaft Walforma eSG über den Verkauf verschiedenster Lebensmittel einer Bio-Bäckerei sowie zwei Bio-Höfen, wie zukunftsfähiges Wirtschaften funktioniert. „Dabei ist uns Solidarität, Hilfe zur Selbsthilfe und das Erreichen gemeinsamer Ziele extrem wichtig“, sagt Johannes Damerau. Er ist eines der Gründungsmitglieder und ehemaliger Vorstand. Da er in diesem Jahr sein Abi gebaut hat und in Kürze ein Freiwilliges Soziales Jahr startet, übergibt er Wissen und Amt nun der neuen Generation.

Unterstützt wurden und werden er und seine Mitstreiter durch engagierte Partner und Unterstützer, „ohne die dieses Projekt gar nicht möglich wäre“, so Johannes Damerau. Neben zahlreichen Eltern, die beim Verkauf helfen, steht ihnen Salvatore Aleo, Filialleiter der Mainzer Volksbank, mit Rat und Tat zur Seite. Er ist nicht nur von der Idee, sondern auch dem Engagement der jungen Genossen begeistert: „Sie stecken unglaublich viel Herzblut in die Sache.“

Das Konzept geht auf, und zwar sehr erfolgreich und zunehmend konstant. „Die Umsätze sowie die Zahl unserer Kunden steigen, der Service wird stetig verbessert“, berichtet Johannes Damerau. So gibt es mittlerweile die Möglichkeit, alle Produkte über die Homepage www.walforma-esg.de vorzubestellen. Der Gewinn der eSG wird direkt reinvestiert, beispielsweise in neue Verkaufskörbe, ein neues Kassensystem oder die Weiterentwicklung und -bildung der Schülerinnen und Schüler. Wichtig ist den Genossen: Jeder kann sich klassenübergreifend einbringen und die eSG, die von Lehrer Tomasz Kasica begleitet wird, mitgestalten. Auch wenn durch die Corona-Pandemie der Verkauf ab Mitte März zunächst eingestellt werden musste, steht für Johannes Damerau fest: „Die Schülergenossenschaft ist eine solide Schülerfirma, so dass der Schulmarkt auch in Zukunft bestehen und wachsen kann.“

Text: Anja Scheve